„Gin hilft gegen Heuschnupfen!” Eine Schlagzeile, die sich rasend schnell verbreitet. Kein Wunder, bei der Pollenhochsaison, die mit dem Frühling erfolgreich durchs Land zieht. Als ginliebhandender Allergiker wird man da natürlich hellhörig. Aber was ist dran am neuen Heilmittel?
Einfach mal morgens den Kaffee durch Gin Tonic ersetzen und schon geht’s heuschnupfenfrei durch den Tag. Es könnte so schön sein! Wer sich kurz informiert muss jedoch feststellen, dass dies vielleicht doch nicht die beste Lösung ist. Denn Gin heilt Heuschnupfen leider nicht und ist auch nicht mit Antihistaminika gleichzusetzen. Allerdings ist genau das das Zauberwort: Histamin.
Gin enthält nämlich so gut wie kein Histamin – und damit ist das große Geheimnis auch schon gelüftet. Bier und Wein haben hingegen einen recht hohen Histaminanteil und können damit Heuschnupfen-Symptome verstärken. Mit Gin passiert das nicht.
Nicht nur der Gin hat diese Eigenschaft, auch andere klare Alkoholsorten wie Vodka sind histaminfrei oder haben einen sehr geringen Anteil. Aber: Nichts geht über Gin. Der Hype um das Trendgetränk ist noch lange nicht vorüber, sondern wird immer mehr zur Leidenschaft. Jeder will auf der Gurkenwelle mitschwimmen. Wer sich als Gin-Gegner outet, begegnet verständnislosen Blicken.
Gintrinker sind eine Elite unter sich. Da wird natürlich jede tolle Gin-Eigenschaft gefeiert – wen interessiert schon Vodka! Kein Wunder also, dass sich die Heuschnupfenstudie so schnell verbreiten konnte.
Für Allergiker ist Gin also tatsächlich besser geeignet als Bier oder Wein. Ein Heilmittel ist es aber noch lange nicht und wer Medikamente gegen die Allergie nimmt, muss den Alkoholkonsum sowieso mit dem Arzt besprechen. Doch an der Studie ist was dran.
Übrigens gibt es auch eine Studie, laut der Gintrinker Psychopathen sind – zumindest, wenn man reißerischen Überschriften glaubt. Eigentlich geht es darum, dass Menschen die Bitterstoffe mögen, tendenziell eine dunklere Persönlichkeit haben. Damit fallen auch Kaffeetrinker und Bitterschokolade-Liebhaber in diese Kategorie. Haben wir also alle einen kleinen psychischen Knacks? Vielleicht.
Langer Rede kurzer Gin: Studie hin oder her, genieße den Frühling ganz nach deinem Geschmack. Ob mit Bier, Gin oder doch nur einem erfrischendem Gurkenwasser.
zuletzt geändert am: 22.02.2022
Verfasst von:
Sara
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