Eisbaden oder Eisduschen ist vor allem in der Sportlerszene im Trend, aber auch bei chronisch Kranken sehr beliebt. Ich habe schon öfter kalt geduscht und bin auch gerne mal in einem eiskalten See gewesen, aber nicht regelmäßig. Als ich neulich ein Reel gesehen habe, in dem eine Frau 365 Tage lang jeweils drei Minuten im Eis badet, habe ich Lust bekommen, das auch auszuprobieren. Mein Versuch soll einen Monat lang dauern. Da ich im April angefangen habe und es in meiner Nähe keinen kalten See gibt, habe ich mich für ein Experiment unter der Dusche entschieden. Wenn du wissen willst, wie es mir dabei ergangen ist, dann lies weiter!
Bei solchen Experimenten ist es wichtig, sich gut vorzubereiten. Von 0 auf 100 ist wahrscheinlich die schlechteste Idee. Wie habe ich mich vorbereitet? Ich habe ein paar Tage vor meinem Experiment damit angefangen, mir nach meiner normalen Dusche die Füße mit kaltem Wasser abzuduschen. Ich habe die Temperatur immer alle 10 Sekunden gesenkt und mich dann langsam in der Länge gesteigert. Wichtig ist dabei, dass man an den Füßen anfängt und sich zu den Beinen hin aufwärts steigert. Nach vier Tagen fühlte ich mich bereit, die Kälte am ganzen Körper zu testen.
Beim Eisduschen ist es wichtig, ruhig zu atmen. Ich schließe immer meine Augen und versuche, 5 Sekunden lang einzuatmen. Halte den Atem 5 Sekunden lang an und atme dann 5 Sekunden aus. Es ist am besten, die Dauer der Eisdusche langsam zu steigern, da eine zu schnelle Konfrontation Stress für den Körper bedeutet. Ich habe zum Beispiel erst nach einer Woche angefangen, auch den Kopf abzuduschen. Wichtig ist, dass du bei Temperaturen knapp über 0 °C nicht länger als 3 Minuten im kalten Wasser bleibst und dich danach warm einpackst.
Ein großer Vorteil eines Eisbades oder einer Eisdusche ist, dass es dein Immunsystem stärkt. Es verengt nämlich kurzzeitig die Blutgefäße und dein Körper pumpt schneller. Außerdem wird dein Stresslevel gesenkt. Anfangs ist er zwar kurz erhöht, weil besonders viel Adrenalin ausgeschüttet wird und dein Körper im Überlebensmodus ist, aber nach ein paar Sekunden und vermehrter Konfrontation schüttet dein Körper Serotonin und Endorphine aus. Regelmäßiges Eisbaden kann sogar den Blutdruck und den Ruhepuls senken. Ein norwegisches Forscherteam konnte sogar nachweisen, dass Eisbäder dem ungesunden Körperfett gar nicht gut tun. Eisbaden unterstützt also auch den Abnehmprozess, da der Körper viele Kalorien verbrennt, um sich warm zu halten. Es gibt aber noch weitere Vorteile wie positive Auswirkungen auf die Haut, Steigerung der Libido, Stressabbau und weniger Frieren.
Bei Herz-Kreislauf-Problemen sollte auf Kälte verzichtet werden, da der Kälteschock zu Herzrhythmusstörungen oder einem Herzstillstand führen kann. Auch bei Fieber, Diabetes, einem geschwächten Immunsystem und einer Nebennierenschwäche wäre Kälte zu anstrengend für den Körper. Auch direkt nach dem Sport und abends sollte man darauf verzichten. Erfahrene Experten empfehlen ein Eisbad oder eine Eisdusche am Morgen oder bis zum Nachmittag.
Beim Eisbaden solltest du nie ins Wasser springen, sondern deinen Körper immer langsam an die Kälte gewöhnen (auch nach 100 Mal). Außerdem ist es nicht empfehlenswert, alleine ins Wasser zu gehen, da man nie weiß, wie der Körper darauf reagiert. Anfänger sollten zudem vorerst mit bedecktem Kopf hineingehen und auf das Eintauchen verzichten, da über den Kopf besonders viel Wärme verloren geht. Wichtig ist auch, dass die Schultern mit Wasser bedeckt sind, da dem Körper sonst sowohl kalt als auch warm ist und er mit der Regulation nicht klarkommt.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Eisbaden sogar einfacher als Eisduschen ist. Warum? In der Natur gibt es während dem Frieren so viel, dass mich ablenkt, ob das nun die schneebedeckten Berge sind oder die Bäume, die schön langsam grün werden. Es hat aber auch einen anderen Grund: Durch das gesamte Eintauchen ist man dem ganzen mehr ausgesetzt als in der Dusche. Man muss also einfach durch und kann das Wasser nicht manuell abstellen oder einfach nur an die Beine fließen lassen. Atme ruhig und konstant. Falls du dich unwohl fühlst, geh sofort raus. Danach solltest du dich außerdem nicht zu schnell aufwärmen, sondern einfach gut abtrocknen und warm einpacken. Bereite dir das Handtuch und deine Kleidung bereits vor dem Wasserbad vor, damit du später Zeit sparst.
Das Experiment hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es am Anfang schwierig und ungewohnt war. Ich werde das Eisduschen auf jeden Fall beibehalten, da es sich leicht in den Alltag integrieren lässt und ich mich außerdem fitter und gesünder fühle. Meiner Meinung nach hat sich das Eisduschen auch positiv auf meine Psyche ausgewirkt, da durch die Kälte jeglicher Stress von mir abfällt. Ich kann es also jedem empfehlen, der gesundheitlich dazu in der Lage ist. Wenn du Fragen hast, kannst du sie gerne in den Kommentaren stellen.
Hinweis: Bei Zweifeln an deinem Gesundheitszustand sollte besser ein Arzt konsultiert werden.
zuletzt geändert am: 15.05.2023
Verfasst von:
Magdalena
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