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7hauben kochen

Nicole Battefeld-Montgomery im Interview

über Kaffee, Baristawettbewerbe und Coaching

Wie bist du beruflich zum Kaffee gekommen?


Eigentlich habe ich direkt nach der Schule in einem kleinen Café in meiner Heimatstadt Görlitz gearbeitet. Ich habe mich in das ganze Konzept der Gastronomie verliebt, hatte eine tolle Arbeitsatmosphäre und zu dieser Zeit (2006) war mir Speciality Coffee noch gar kein richtiger Begriff. Ich weiß nur noch, dass an unserer Kaffeemaschine ein kleines Schildchen angebracht war, auf dem stand: Sponsor of the World Barista Championship. Dadurch habe ich das erste Mal von so etwas gehört, allerdings hat es noch einige Jahre gedauert, bis ich wieder Vollzeit in das Thema Kaffee eingetaucht bin und mich immer weitergebildet habe. 2014 habe ich in einem Café in Berlin angefangen und dort konnte ich endlich der Faszination Kaffee voll und ganz nachgehen und viel viel lernen.


Warum Kaffee, und nicht Wein, Tee oder andere Getränke?


Kaffee ist für einen Großteil der Konsumenten ein sehr soziales Getränk. Wenn wir sagen: “lass mal auf einen Kaffee treffen”, dann meinen wir weit mehr, als uns auf das Getränk alleine zu konzentrieren. Kaffee ist kommunikativ und hilft, Probleme zu diskutieren. Ich werde nie vergessen, wie meine Oma zu wichtigen Familientreffen immer große Kannen Filterkaffee machte.


Kaffee ist also für mich in erster Linie Service, die Menschen mit denen ich mich umgebe und als Barista bedeutet das für mich, den extra Schritt zu gehen. Ich habe die Möglichkeit, einem Kunden einen relativ tristen Tag in einen guten Tag zu verwandeln. Ich habe die Möglichkeit, Erlebnisse und Momente zu schaffen und meinen Gästen mein Lieblingsgetränk näher zu bringen. Service ist für mich also einer der wichtigsten Dinge, wenn wir über guten Kaffee reden.


Ich persönlich habe eine sehr fortgeschrittene Vorstellung von gutem Kaffee, da das einfach alles ist, mit dem ich mich jeden Tag beschäftige. Während viele Menschen eher schokoladige oder gar bittere Noten im Kaffee mögen, bin ich eher ein Fan von fruchtigen und komplexen Kaffees. Vergleichbar ist das vielleicht mit halbtrockenen Weißwein im Vergleich zu einem modernen Naturwein. Oder ein Pilsner verglichen mit einem Craft Beer. In jedem Fall trinke ich schwarz, ohne Milch, niemals Zucker und am liebsten Filterkaffee.


Du hast bereits erfolgreich an vielen renommierten Baristawettbewerben teilgenommen. Welchen Aufgaben muss man sich stellen und wie fühlt sich eine Teilnahme an?


Es ist ehrlich gesagt sehr schwer in Worte zu fassen, was bei welchen Meisterschaften gefragt wird. Ich habe mittlerweile 3 verschiedene Kategorien gewinnen können.


Einmal Barista: Dort hat der Teilnehmer/die Teilnehmerin 15 Minuten Zeit um 4 Espressi, 4 Milchmixgetränke und 4 Eigenkreationen zuzubereiten und vorzustellen. Den Kaffee bringt der Teilnehmer/die Teilnehmerin dabei selber mit und es geht darum, alles schlüssig und nachvollziehbar von der Farm bis zu der Tasse zu erklären, alle Geschmäcker richtig zu benennen und etwas zu präsentieren, das so noch nicht da gewesen ist.


Bei Coffee in good Spirits, einer Kaffee-Cocktail Meisterschaft, haben die Teilnehmer/innen 10 Minuten Zeit um 2 Sets an jeweils 2 Cocktails vor der Jury zuzubereiten. Auch hier werden Geschmack, Technik und Nachvollziehbarkeit bewertet.


Beim Brewers Cup geht es alles um Filterkaffee. Die Teilnehmer/innen haben ebenfalls 10 Minuten Zeit und es geht zu 100% um den Kaffee, der präsentiert wird. Wo kommt der her? Wie ist der Kaffee aufbereitet und was macht all das mit dem Geschmack?


Am einfachsten ist es allerdings, sich mal eine solche Präsentation auf Youtube anzuschauen. Es ist wirklich schwer in Worte zu fassen, da die Barista Meisterschaft zum Beispiel mehr als 50 Seiten Regelwerk hat.


Du coacht mittlerweile auch Competitors. Was waren bisherige Highlights?


Ich glaube jede;r einzelne Teilnehmer;in den/die ich trainiere, wächst mir sehr ans Herz. Am schönsten war es bis jetzt, mit Vladislav Demonenko den zweiten Platz bei der Coffee in Good Spirits Weltmeisterschaft 2022 zu erreichen.


Was erwartet die 7hauben-Community in deinem Onlinekurs?


Ich würde sagen, ein sehr authentischer Kurs mit vielen Tipps und Kniffen. Ich erkläre lieber lebensnah und einfach.


Wie war der Dreh des Onlinekurses für dich?


Sehr spannend und super strukturiert! Es hat mir mit dem ganzen Team sehr viel Spaß gemacht und ich glaube, das sieht man auch.


Welche Kaffeesorten trinkst du besonders gern?


Ich mag verschiedene Varietäten wie zum Beispiel Geisha oder Euginoides aber es gibt jedes Jahr neue verschiedene Kaffees, die ich neu entdecke und in die ich mich schockverliebe. Das ist das Schöne bei Kaffee, es wird nie langweilig.


Wie trinkst du deinen Kaffee am liebsten?


Je nachdem, wie ich mich fühle. Gerne schwarz als Filterkaffee. Wenn ich aber etwas mehr wohlig-warmen Kaffeegenuss brauche, dann mache ich mir auch schon mal einen Hafer Flat White.

veröffentlicht am: 17.08.2023

7hauben kochen

Verfasst von:
Lilly

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