Thanksgiving - in vielen amerikanischen Serien oder Filmen hast du den Begriff bestimmt schon einige Male gehört. ,,Thanks” heißt im Deutschen ,,Danke” und ,,giving” wird mit ,,geben” übersetzt. Doch warum ist das der Name für einen Feiertag? Genaugenommen steht dieser Feiertag für „Danksagung”. Aber was wird da denn gefeiert? Thanksgiving ist seit Beginn an ein Fest im Zeichen des Friedens. Schon früher halfen sich die Menschen von verschiedenen Stämmen nach Verbrauch von Vorräten gegenseitig, um einen Hungertod zu entgehen. Wo dieser Tag seinen Ursprung hat und warum dann genau ein Truthahn dran glauben muss, erfährst du in diesem Beitrag!
Nun aber ganz von vorne. Das Thanksgiving-Fest ist in den Vereinigten Staaten von Amerika sowie auch in Kanada ein staatlicher Feiertag, welcher das Pendant zum europäischen Erntedankfest ist. Wir Europäer feiern diesen Tag nur nicht unbedingt in diesem Ausmaß. Gefeiert wird das Fest jedes Jahr am vierten Donnerstag im November.
Bereits 1620 wurde der Grundstein für das heutige Thanksgiving Fest gesetzt. Damals kamen Pilgerväter mit der ,,Mayflower” in die Vereinigten Staaten. Die Mayflower war ein Segelschiff, das die Pilgerväter für ihre Reise in die heutige USA verwendeten. Ungefähr zwei Monate waren sie unterwegs, um in den USA ein neues Leben zu beginnen. Die Besatzung bestand jedoch nicht nur aus den Pilgervätern, sondern auch aus Frauen und Kindern sowie Abenteurern, welche wenig mit dem Glauben anfangen konnten. In der Zeit der Überfahrt starben zwei Menschen und ein Kind wurde geboren. Das Problem war nur, dass sie in einem sehr nördlichen Gebiet ankamen und eine Weiterfahrt in den Süden aufgrund des starken Windes nicht möglich war. Sie überwinterten also in einer stürmischen Region und verloren aufgrund dessen einige Menschen. Da dort kein Ackerbau möglich war bzw. sie auch nicht wussten, wie das funktioniert, überlebten sie nur aufgrund der Ureinwohner des Wampanoag-Stammes. Diese statteten sie mit Lebensmitteln aus und lehrten ihnen das Handwerk des Ackerbaus. Im Herbst des Folgejahres wurde nach der Erntezeit ein gemeinsames Fest gefeiert. Drei Tage lang gab es köstliche Speisen und unter anderem auch einen Truthahn. Diese Tradition besteht bis heute. Leider war das Zusammenleben nach einigen Jahren nicht mehr so friedlich wie zuvor und geprägt von Gewalt gegenüber dem indigenen Volk.
Traditionellerweise wird jedes Jahr an Thanksgiving ein Truthahn gebraten. Doch warum eigentlich ein Truthahn? Die indianischen Ureinwohner Amerikas halfen damals um 1600 den ersten weißen Siedlern mit dem Vogel durch den Winter. Seitdem hat sich diese Tradition etabliert und nun wird jährlich ein Festmahl zubereitet. Mit verschiedensten Beilagen wie Brotfüllung, Kartoffelpüree, Cranberry-Sauce, gefülltem Kürbis und Kürbiskuchen wird das große Tier am Tisch positioniert. Bereits in den frühen Morgenstunden wird damit begonnen den Riesenvogel vorzubereiten und die Beilagen zu kochen. Man kann sagen, dass die Zubereitung dieses Festmahles einige Stunden dauert.
US-Präsident Abraham Lincoln hat damals begonnen Truthähne zu begnadigen. Auf Wunsch seines Sohnes gab es also jährlich ein paar Tiere, die nicht dem Schicksal ihrer Artgenossen ausgesetzt waren. Präsident George Bush manifestierte dieses Ritual fast 100 Jahre später und seitdem ist die Begnadigung einiger Tiere zur Tradition geworden.
Mittlerweile gibt es auch schon Abwandlungen dieses Festes. Viele Amerikaner feiern mittlerweile das „Friendsgiving”. Bei diesen Feierlichkeiten wird nicht wie normalerweise mit der Familie gefeiert, sondern mit Freunden, Nachbarn etc. Klassisch für diese Feierlichkeiten sind auch mehr Partyvibes, bei welchen alkoholische Getränke und leckere Häppchen serviert werden.
Das Erntedankfest im europäischen Raum hat christliche Ursprünge und wurde auch bereits im Römischen Reich zelebriert. Der Name zeigt bereits, dass an diesem Tag große Dankbarkeit für die Ernte und das Leben im Raum steht. Da dieses Fest am Ende der Erntesaison zelebriert wird, findet es immer im Herbst statt. Gefeiert wird bei uns seit 1972 immer am ersten Oktobersonntag. An diesem Tag werden die Kirchen feierlich mit Kürbissen, Gerste, Erntekronen und Ernteerzeugnissen geschmückt. In vielen Gemeinden und Städten gibt es anschließend auch Prozessionen mit Musik und schöner Kleidung. Am Tag des Erntedankes wird zudem die Ernte geweiht. Der große Unterschied zum amerikanischen Fest ist, dass in Europa nicht zuhause mit der Familie gefeiert wird, sondern in Kirchen mit vielen Menschen.
Der Freitag nach Thanksgiving gilt schon seit einigen Jahrzehnten als Beginn des Weihnachtsshopping. Passenderweise wurde dieser Freitag der „Black Friday”, an dem Unternehmen mit Megarabatten hohe Umsätze generieren. Mittlerweile ist dieser Freitag einer der umsatzstärksten Tage im Jahr. Diese Tradition hat sich im Vergleich zum Truthahn weltweit verbreitet. Auch bei 7hauben gibt es am Black Friday immer Rabatte, denn auch wir wollen den Start in das Weihnachtsshopping gebührend feiern.
Und? Haben wir dein Interesse am amerikanischen Thanksgiving geweckt? Falls ja, musst du uns unbedingt in den Kommentaren schreiben, wie denn dein Truthahn geworden ist.
zuletzt geändert am: 01.10.2022
Verfasst von:
Magdalena
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